Aus der Geschichte des Laurentius-Marktes …..

Noch immer liegen die Anfänge dieses Marktes in geschichtlichem Dunkel. Früheste Nachrichten bekunden, dass im 16. Jahrhundert, also lange vor dem 30-jährigen Krieg, der Markt regelmäßig von Kaufleuten aus Bingen, Kreuznach und Sobernheimbesucht wurde. Daraus wird die überregionale Bedeutung des Marktes ersichtlich. (1533, Baldes).

Nach der Legende soll der Heilige Laurentius (Kirchenpatron, geb. 258 in Rom, Erzdiakon des Papstes Sixtus II.) auf dem sogenannten Guthaushübel bei Wolfersweiler auf einem Rost den Tod gefunden haben. An der Todesstelle wurde ein Brunnen errichtet, der nach der Legende eine heilbringende Kraft besaß. Vielen Christen trafen am Todestage des Heiligen Laurentius am 10.08. (Jahr unbekannt) zusammen, um seiner zu gedenken. Um die Wallfahrer mit dem Notwendigsten zu versorgen, kamen viele Krämer Jahr für auf den Guthaushübel, woraus sich der Laurentius-Markt entwickelte.

Der Name des Marktes lässt gewisse Schlüsse zu, da nach historischen Unterlagen die Laurentius-Kirchen des Trierer Landes sehr alt sein dürften. Baldes vermutet die älteste Laurentiuskirche in Wolfersweiler aufgrund der Lage des Flurbereiches „Laurentius-Markt“ und der Laurentius-Mühle nördlich der heutigen Ortslage. Es dürfte sich jedoch in diesem Falle lediglich um eine Marktkapelle gehandelt haben. Eine französische Landkarte aus dem Jahre 1617 zeigt an der Straße Wolfersweiler-Nohfelden in der Nähe des „Bierkellers“ ein Einzelgebäude names „Wolfskirchen“. Spuren, die auf diesen Standort hindeuten, wurden bisher nicht gefunden.

Seine größte Ausweitung dürfte der Laurentius-Markt um die Mitte des vorigen Jahrhunderts besessen haben. Damals führte die wichtigste Postroute vom Rhein zur Saar, nämlich von Bingen/Bad Kreuznach nach Saarbrücken, über Wolfersweiler, dem als Relaisstation – Pferdewechsel und Vorspann- eine zusätzliche Bedeutung zukam. Nach Bau der Nahebahn stagnierte die Entwicklung des Laurentius-Marktes, um dann bis zum 1. Weltkrieg allmählich zurückzufallen, nicht zuletzt wegen der besseren Erreichbarkeit der Nachbarmärkte in den Städten. Noch 1886 betrug der Auftrieb an Rindern und Ochsen mehr als 1500, der bis 1906 auf 800 Stück zurückging. Die Zahl der Schankwirte, die ihre Zelte auf dem alten Markt aufschlugen und Bier verzapften, verminderte sich im gleichem Zeitraum von 20 auf 7.

Nach dem 2. Weltkrieg schwand die Bedeutung des Laurentius-Marktes als Viehmarkt vollständig. Doch der Jahrhundertalte Markt, Tradition seit vielen Generationen, überstand den Wechsel der Zeiten und örtlichen Gegebenheiten. Seit 1970 steht er, in Verbindung mit der Kirmes, die von den Ortsvereinen gestaltet wird, in stetem Aufwind. Hier wird Heimatverbundenheit praktiziert:
Die Dorfgemeinschaft steht zur Tradition !

Martin Weiler